Die Annalen Kalêstrîns
Syrphon und das Elbenmädchen
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HILiaN
der Kontinent der Annalen Kalêstrîns
Der Kontinent Hilian ist ein uraltes und geheimnisvolles Land, dessen Ursprung selbst den ältesten Chronisten verborgen bleibt.
Viele glauben, dass die ersten Bewohner der Engel aus Vaikarya waren, hoch oben im nordwestlichen Himmelreich.
Gemeinsam mit den Drachen aus Arat-Nür lebten sie bereits hier, lange bevor andere Völker die Insel erreichten. Später kamen die ersten Menschen aus dem südlichen Yualtlan Dschungel, während im Norden die frühen Seefahrer aus Vartor über das Nebelmeer nach Hilian gelangten. In derselben Zeit erbauten die Hochelben im Osten ihre ersten Städte und im Süden entstanden die ersten Zwergenhallen tief im Gebirge von Kragum.
Bis in die Gegenwart hinein ist Hilian eine Welt voller Vielfalt, geprägt von vielen Kulturen, Sprachen und Lebensweisen. Engel, Elben, Menschen, Waldstämme, Reitervölker, Barbaren, Bergvölker und Drachen teilen sich ein Gebiet, das zwar überschaubar wirkt, jedoch kaum in wenigen Jahren vollständig zu durchqueren ist.
Die Landschaft ist reich und abwechslungsreich, mit Flüssen, Bergen, Wüsten, Wäldern und fruchtbaren Tälern, die die Reiche voneinander trennen. Diese Nähe der Völker führt zu lebhaftem Handel, aber auch zu Konflikten, Rivalitäten und alten Feindschaften.
Hilian ist eine Welt voller Bewegung und Geheimnisse, eine kompakte Insel mit einer erstaunlichen Fülle an Geschichten, Begegnungen und Abenteuern, die hinter jeder Wegbiegung warten.


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Die Königreiche
von Hilian

Die Geschichte des Volkes von Calestrinia beginnt lange vor ihrer Ankunft auf der Insel Hilian.
Ursprünglich lebten sie auf einem fernen Kontinent namens Letania und gehörten dort zu einem alten Volk, das sich in zwei große Fraktionen teilte. Die eine Linie nannte sich Liniatars, die andere Kalestrinars.
Die Liniatars gewannen mit der Zeit an Macht und beanspruchten die Vorherrschaft über das gemeinsame Reich.
Die Kalestrinars wurden zurückgedrängt und schließlich zur Flucht gezwungen. So begann der erste Exodus, bei dem ein großer Teil dieses Volkes seine Heimat verließ.
Siebenhundert Jahre später folgte ein zweiter Exodus. Dieser führte die letzten verbliebenen Mitglieder der reinen Blutlinie der Kalestrinars über das Meer bis zur Insel Hilian. Diese wenigen Überlebenden wurden zum Ursprung des späteren Reiches.
Obwohl nur noch ein kleiner Kern der ursprünglichen Linie existierte, übernahm das gesamte Volk den Namen Kalestrinars als Ausdruck seiner gemeinsamen Identität und seiner langen Geschichte.
Mit der Zeit änderte sich die Schreibweise, und aus dem alten Namen der Flüchtlinge wurde die Bezeichnung Calestrinars, die heute für alle Bewohner des Reiches Calestrinia steht.
Diese Herkunft prägt das Selbstverständnis des Volkes bis in die Gegenwart.
Die reine Blutlinie der einstigen Kalestrinars ist selten geworden, doch die Erinnerung an ihre Wurzeln, an die Flucht aus Letania und an das gemeinsame Erbe lebt in der gesamten Bevölkerung fort und bildet einen wichtigen Grundstein ihrer kulturellen Identität.
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Calestrinia


Castraphon
Das Reich Castraphon hat seinen Ursprung rund fünfzig Jahre vor dem großen Zerwürfnis zwischen Êbrêta und Åntâryā, den beiden älteren Töchtern von Raŷlìëf, der letzten reinen Blutträgerin der alten Kalestrinars.
Zu diesem Zeitpunkt befand sich das junge Volk erst seit etwa siebzig Jahren auf der Insel Hilian und war mitten im Aufbau seines neuen Reiches. Während dieser frühen Zeit schaffte es Êbrêta, die über eine enorme Gefolgschaft verfügte, im fernen Osten ein eigenes Reich zu errichten. Die Völker dort unterstützten sie bereitwillig, und ihre Bewegung gewann schnell an Stärke. Êbrêta folgte einer eigenen Vorstellung der Lehren des Buches Ethêrÿl, einer Auslegung, die sich später als fehlerhaft erwies und die Grundlage ihrer neuen Ordnung wurde.
Heute, vierhundert Jahre später, ist das castraphonische Reich zu einem mächtigen Imperium herangewachsen. Seit dem ersten castraphonischen Krieg im Jahr 110 nach Exodus befindet es sich in einem dauerhaften Konflikt mit Calestrinia.
Die beiden Schwestern Êbrêta und Åntâryā gehören längst der Vergangenheit an, doch ihre Entscheidungen wirken bis in die Gegenwart fort.
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Castraphon ist ein streng organisiertes Reich, das großen Wert auf Disziplin, Ordnung und militärische Stärke legt. Das alltägliche Leben folgt klaren zivilen Regeln, und die Bürger wachsen in einem System auf, das Härte, Ausdauer und Pflichtgefühl verlangt. Geistige Stärke besitzt einen besonderen Stellenwert.
Bildung, Strategie und intellektuelle Schärfe werden hoch geschätzt, während Kunst und Naturpflege nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Die Streitkräfte des Reiches sind hervorragend ausgebildet, und die Gesellschaft ist darauf ausgerichtet, sich auf eine unklare Zukunft vorzubereiten.
Bis heute ist nicht vollständig bekannt, worauf sich Castraphon tatsächlich rüstet. Die Ursprünge dieser Vorbereitung gehen auf eine alte Prophezeiung zurück, die Êbrêta selbst verkündet haben soll.
Sie sprach von einem schicksalhaften Ereignis, das eines Tages eintreten werde.
Welche Bedeutung diese Worte tragen, ist verloren gegangen, doch das Reich lebt weiter in Erwartung jenes unbekannten Moments.
Der Name Castraphon ist eine Erinnerung an den verstorbenen neugeborenen Sohn Êbrêtas, während Calestrinia nach dem Namen der Gründerin des Alt-Kalestrinischen Reiches vor über 700 Jahren benutzt und bis heute geehrt wird.


Caelyrien
Caelyrien gehört zu den ältesten und angesehensten Reichen auf der Insel Hilian. Es liegt inmitten eines gewaltigen Waldgebietes, das sich ohne Unterbrechung über das gesamte Land der Hochelben erstreckt.
Offene Landflächen gibt es dort nicht, denn der Wald bildet einen natürlichen Schutzwall. Innerhalb dieser Wälder herrschen aus magischen Gründen unterschiedliche Jahreszeiten. Manche Regionen stehen im ewigen Herbst, andere im tiefen Winter.
Einige Teile wirken wie ein heißer Sommer und wieder andere erscheinen karg, trocken und fast blätterlos.
Diese wechselnden Naturzonen prägen das Leben der Hochelben und verleihen Caelyrien seinen ruhigen, träumerischen und zugleich mystischen Charakter.
Das Reich besitzt zwei bedeutende Hauptstädte. Caelora liegt im Süden und ist von einer herbstlichen Atmosphäre erfüllt, mit warmen Farben und sanft fallenden Blättern.
Braenhalyn liegt im Norden und erinnert mit seiner blühenden Landschaft an einen milden Frühling oder sonnigen Frühsommer. Beide Städte bilden die kulturellen Zentren des Hochelbenvolkes, das sich eng mit der Natur verbunden fühlt.
In Caelyrien leben Einhörner und viele andere magische Wesen im Einklang mit den Elben, die ihre Umgebung mit großer Achtung und tiefer Weisheit formen.
Zwischen dem nördlichen und südlichen Gebiet des Reiches fließt ein gewaltiger Strom, der in einer tiefen Schlucht verläuft. Man wandert über bewaldetes Land und erreicht plötzlich eine steile Kante, an der der Boden abrupt mehrere hundert Meter abfällt. Unten tost der Fluss, der sich brausend seinen Weg bahnt.
Auf der gegenüberliegenden Seite erhebt sich nach einer ebenfalls hohen Felswand wieder die Landmasse des Reiches.
Diese schroffe Schlucht schafft eine natürliche Trennung, die nur an wenigen sicheren Übergängen überwunden werden kann.
Im Osten grenzt Caelyrien an das Orkland hinter den Gebirgen von Orkarath.
Diese Nähe führt seit Jahrhunderten zu ständigen Scharmützeln und immer wieder aufflammenden Kriegen.
Trotz dieser Bedrohung gelten die Hochelben als gut geschützt.
Die Berge, die sie umgeben, bilden ein schwer überwindbares Hindernis und erschweren es anderen Reichen, in ihr Gebiet einzudringen.
Südlich der großen Bergketten beginnt das castraphonische Reich, doch auch dort verhindern die natürlichen Barrieren ein einfaches Vordringen.
Caelyrien bleibt ein Ort tiefer Magie, unaussprechlicher Schönheit und uralter Geschichte, ein Reich, das von der Natur getragen und von der Weisheit der Hochelben behütet wird.
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Vaikarya
Vaikarya ist das uralte Himmelsreich der Engel und Drachen, ein Ort, der hoch über den Wolken schwebt und für Sterbliche nur in seltenen Fällen zugänglich ist. Das Reich besteht aus riesigen Felsinseln, die frei in der Luft schweben und durch schmale Brücken und kristallene Pfade miteinander verbunden sind.
Auf diesen schwebenden Plateaus stehen strahlende Städte aus hellem Stein, blauen Kristallen und offenen Säulenhallen, in denen der Wind wie ein lebendiger Geist durch die Bögen zieht.
Vaikarya wirkt wie ein Refugium außerhalb der Zeit und scheint den Bewegungen der Wolken zu folgen.
Die Engel, die dort leben, gehören zu den ältesten Wesen, die Hylian je berührt haben. Sie wurden nicht geboren, sondern sind seit dem Ursprung der Welt einfach vorhanden.
Krankheit und Alter kennen sie nicht, doch Gewalt kann ihr Leben beenden, und da sie sich nicht fortpflanzen können, wird ihre Zahl mit jedem Verlust kleiner. Von den ursprünglichen tausend Engeln existieren heute nur noch zweihundertzwölf.
Diese geringe Zahl macht jede Begegnung mit ihnen zu etwas Seltenem und Ehrwürdigem.
Neben ihnen leben die Drachen, die ebenfalls eine Lebensspanne besitzen, die für sterbliche Maßstäbe wie eine Ewigkeit wirkt. Zwischen Engel und Drachen besteht seit Jahrtausenden ein besonderes Band, das auf gegenseitigem Respekt ruht.
Da Drachen nur schwer Bindungen eingehen und Sterbliche aufgrund ihrer kurzen Lebensdauer keine dauerhaften Verbindungen mit ihnen aufbauen können, fanden sie in den Engeln Wesen, deren Zeitmaßstab ihrem eigenen ähnelt.

Dennoch braucht es Generationen von Vertrauen, bis ein Drache sich einem Engel wirklich verbindet.Vaikarya existiert schon seit einer Zeit, bevor die Insel Hylian selbst entstand.
Die Engel beobachten die Welt der Sterblichen aus großer Distanz und greifen nur dann ein, wenn eine außergewöhnliche Notwendigkeit besteht.
In den Reichen der Menschen ist der Anblick eines Engels nahezu unbekannt. Nur von den höchsten Türmen des Königreiches Alcon kann man bei klarem Himmel manchmal den Schatten eines schwebenden Felsens erahnen, der zu Vaikarya gehören könnte.
Doch selbst dann bleibt ungewiss, ob man wirklich einen Blick auf das Himmelsreich erhascht hat oder ob es die Einbildung eines hoffnungsvollen Beobachters war.
Wenn du möchtest, kann ich später mit dem Bild, das du hochlädst, eine noch bildhaftere Beschreibung ergänzen.


Alcon
Das Königreich Alcon liegt an der westlichen Küste Hilians und gilt als eines der geordnetsten und kultiviertesten Menschenreiche des Kontinents.
Seine weißen Mauern, gepflegten Straßen und gut strukturierten Städte machen es zu einer Ausnahmeerscheinung in einer Welt, die oft von Wildnis und Unruhe geprägt ist.
Alcon besitzt Akademien, Schulen und diplomatische Häuser, die Gesandten anderer Länder Raum geben.
Es wird von König Trek dem Großen geführt, unterstützt von einem zivilen Senat, der für Verwaltung und Handel zuständig ist.
Das Land ist fruchtbar, von Wäldern umgeben und durch natürliche Barrieren gut geschützt. Der Süden wird durch Flüsse und dichtes Grün abgeschirmt, der Osten durch Gebirge, und im Norden verhindert die weite, leere Landschaft größere Angriffe.
Über das Meer wagt kaum jemand eine Annäherung, da dort die Dracheninsel Arat-Nür liegt. Trotz der Nähe wurde Alcon nie von Drachen bedroht, was viele als stillen Einfluss der Engel aus Vaikarya deuten.
Die Menschen Alcons gelten als höflich, zuverlässig und gerechtigkeitsliebend. Ordnung, Bildung und Anstand sind wichtige Werte, und auch im Alltag herrscht eine ruhige, respektvolle Atmosphäre. Ritter sind für Disziplin und Ehre bekannt, während Händler und Handwerker mit Können und Fairness arbeiten.
Alcon wirkt wie ein gesegnetes, stabiles Reich, das seine Stärke aus Kultur, Struktur und einem tief verwurzelten Gemeinschaftsgefühl zieht.


Das Volk der Tarnakar
Das Volk der Tarnakar lebt in einem abgelegenen Gebiet zwischen steilen Gebirgskämmen, die einen langen, nebelverhangenen Korridor umschließen. Dieser Korridor erstreckt sich über hunderte von Kilometern und ist erfüllt von einem stetigen, schweren Dunst, der sich nie vollständig lichtet. Inmitten dieses Nebelwaldes haben die Tarnakar ihre Heimat gefunden, abgeschieden von den Reichen Hilians und verborgen in Fels, Schlucht und Schatten.
Die Atmosphäre ist feucht, dunkel und unheimlich still, als würde die Landschaft selbst den Atem anhalten.
Die Tarnakar stammen ursprünglich von den Darnalinians ab, einer alten Linie der Hochelben, die während des uralten Drachenkrieges eine entscheidende Rolle spielten. In jenen Zeiten kämpften sie direkt gegen Drachen und gingen mit einer Wildheit vor, die ihresgleichen suchte. Durch den langen Kontakt mit Drachenblut, Drachenfeuer und den giftigen Ausdünstungen dieser Kreaturen erlitten sie eine Verwandlung, die über Generationen hinweg ihr Wesen prägte.
Ihre Haut veränderte sich und zeigt heute schuppige Partien, etwa am Oberarm, an der Stirn oder am Rücken. Ihre Augen wirken oft glühend, ihre Bewegungen geschmeidig und unruhig, und manche von ihnen tragen Merkmale, die etwas Ursprüngliches und Unzähmbares ausstrahlen.
Die Verwandlung war nicht nur körperlich. Sie veränderte ihren Geist und ihre Kultur. Die Tarnakar zogen sich tiefer in die südlichen Regionen der Gebirgsketten zurück und gründeten die Tarnakanischen Höhlen, ein Netz aus Felskammern, Lavaadern, Schmiedehallen und natürlichen Festungen.
Dort entwickelten sie eine rauflustige, harte Lebensweise. Ihre Gesellschaft ist direkt und ungefiltert, ihre Sprache knapp und grob, ihre Loyalität untereinander unerschütterlich. Sie achten Stärke, Ausdauer und Mut. Zögern gilt als Schwäche, Diplomatie als unnützes Werkzeug, und Mitleid wird als fremd empfunden.
Ihre Waffen schmieden sie aus Steinmetall, Obsidian, vulkanischem Gestein und gehärteter Lava. Viele ihrer Klingen tragen hitzebeständige Rillen, gezackte Schneiden oder Einkerbungen, die speziell dazu dienen, die Schuppen von Drachen aufzubrechen. Sie jagen und töten Drachen nicht aus Hass, sondern aus Tradition. Der Drachenkampf ist ihre Bestimmung, ihr Erbe und der Mittelpunkt ihrer Identität.
Sie sind die geschicktesten Drachentöter, die Hilian je kannte.
Mit Zwergen pflegen sie gelegentlich Handel, denn Zwerge verstehen ihre Schmiedekunst und fürchten ihre Wildheit weniger. Menschen hingegen meiden sie vollständig und töten Eindringlinge oft, bevor Worte gewechselt werden. Die Hochelben betrachten sie mit Misstrauen, die Tarnakar wiederum sehen in den Hochelben ein Volk, das einst wegsah, während sie selbst ihr Leben im Drachenkrieg riskierten. Daraus entspringt eine tiefe Rivalität, die nie beendet wurde.
Die Tarnakar leben abgeschottet, brutal, stolz und ungebrochen. Ihre Höhlen hallen von Schmiedehämmern, rauen Stimmen, Feuerknistern und dem Echo alter Kriegsrufe. Für viele sind sie ein Mythos, ein Flüstern im Nebel. Doch wer je den Nebelpass durchwandert hat, weiß, dass dieses Volk real ist und dass ihre Präsenz die Gebirge tief im Süden erfüllt wie ein alter Herzschlag, ungezähmt und urgewaltig.


Das Fürstentum Shalwyen
Das Fürstentum Shalwyen liegt zwischen Flussläufen und dicht bewaldeten Hügellandschaften und bildet ein kleines, aber einflussreiches Machtzentrum. Es wird von einer Elfin edler Herkunft und ihrem menschlichen Gemahl geführt. Die beiden herrschen über ein unabhängiges Gebiet, dessen Bedeutung vor allem aus der abgeschotteten Lage und einer verborgenen Ressource erwächst.
Tief unter dem Wasser des großen Sees von Nimrien befindet sich ein Kristallvorkommen, das außergewöhnliche Eigenschaften besitzt. Die Bewohner des Fürstentums sind die einzigen, die Zugang dazu haben und wissen, wie man diese Kristalle sicher abbaut. Dadurch entsteht ein Monopol, das dem Land Reichtum und politische Sicherheit verleiht.
In der Mitte des Sees erhebt sich die Burg Nimrien, eine elegante Festung mit hohen Türmen, feinen Steinarbeiten und einer Mischung aus elfischer und menschlicher Architektur.
Sie ist nur schwer zu erreichen, geschützt durch das Wasser, die Strömungen und die natürliche Tiefe des Sees. Shalwyen ist trotz seiner geringen Größe gut gerüstet und unterhält eine Armee von ungefähr siebentausend Soldaten, die sowohl aus Elfen als auch aus Menschen bestehen. Diese Truppen sind diszipliniert, loyal und hervorragend ausgebildet.
Das Fürstentum pflegt stabile Beziehungen zu den umliegenden Reichen. Die Menschenreiche halten Abstand zu den Hochelbenlandschaften und die Hochelbenreiche halten Abstand zu den Menschen, wodurch Shalwyen wie eine neutrale Brücke zwischen beiden Welten wirkt.
Dieser besondere Status sorgt dafür, dass das Fürstentum in Ruhe gelassen wird und seine Geschäfte unabhängig verwalten kann.
Sein Wohlstand zeigt sich in prächtigen Bauwerken, luxuriösen Residenzen und einem höfischen Leben voller Eleganz und Tradition.
Die Fürstin trägt den Namen Elveria Shalwyen, ihr Gemahl heißt Darian Halveron. Beide gelten als gerechte, gebildete und geschickte Herrscher, deren Bündnis das Fundament dieses außergewöhnlichen Fürstentums bildet.


Kirchenreich Septaria
Das Kirchenreich Septaria liegt nördlich der schneebedeckten Hochplateaus, aus denen später das unabhängige Departia hervorging. Die Region ist geprägt von sanften Ebenen, dichten Wäldern und den mächtigen grauen Gebirgsketten im Westen, die wie eine natürliche Mauer das Land vom restlichen Kontinent abschirmen.
Östlich fließt eine der drei großen Adern Hylians, ein tiefer Stromlauf, der sich wie eine Schlucht in das Land geschnitten hat. Dort fällt das Gelände abrupt ab, und weit unten rauscht der gewaltige Fluss durch den engen Felsspalt.
Diese natürliche Barriere macht den Osten Septarias schwer zugänglich und gleichzeitig gut zu verteidigen.
Im Herzen des Kirchenreiches liegt die Festung Kaelumbragh, geistliches und politisches Zentrum des Landes. Sie thront auf erhöhter Ebene und blickt über die wichtigsten Siedlungen, die eng um sie herum angeordnet sind.
Das Gebiet nördlich der Plateaus ist vergleichsweise mild und fruchtbar, was den Menschen Septarias eine stabile Lebensgrundlage verschafft. Dennoch ist das Leben dort von strengen Regeln, festen Gebetszeiten und einer tief verwurzelten Disziplin geprägt. Das Kirchenreich sieht sich selbst als moralische Leitkraft Hylians.
Die geografische Trennung zwischen Septaria und Departia ist deutlich sichtbar. Sobald man die ersten Anhöhen der südlichen Hochterrassen erreicht, verändert sich das Klima schlagartig. Aus den grünen und bewohnbaren Flächen Septarias steigt man in die eisigen, hellen Höhen Departias hinauf.
Diese harten Winterlandschaften führten dazu, dass das südliche Volk ein unabhängiges und widerstandsfähiges Selbstverständnis entwickelte, das schon vor der Abspaltung spürbar war.
Zwischen beiden Reichen kam es im Laufe der zweihundertfünfzig Jahre seit der Teilung immer wieder zu kleineren Grenzkonflikten.
Vor allem in den Übergangsgebieten zwischen den Wäldern Septarias und den ersten frostigen Ausläufern der Plateaus entstanden Streitigkeiten über religiöse Zugehörigkeit, Landrechte und Handelswege.
Einige Dörfer wechselten mehrmals den Besitzer, manche Täler wurden vollständig entvölkert, und entlang der Flussschlucht kam es oft zu belagerten Brücken und nächtlichen Scharmützeln.
Trotz der langen Spannungen herrscht seit einigen Jahrzehnten eine Art gespannte Ruhe. Beide Reiche haben sich in ihrer eigenen Identität gefestigt. Septaria hält an seiner strengen Glaubensführung fest, während Departia im Verborgenen seine Unabhängigkeit stärkt.
Die Ader im Osten bleibt dabei ein strategischer Schlüsselpunkt, denn sie schützt Septaria nicht nur, sondern dient auch als Grenze, die verhindert, dass der Konflikt erneut in größerem Ausmaß ausbricht.

